Kultur und Wein

das beschauliche Magazin


Bilder vom Weingut Stefan und Karin Pammer und Frühlings-Impressionen aus den Weingärten rechts der Donau zum Vergrößern anklicken

Weingut Pammer in Bacharnsdorf: Weinbau, Heuriger und Gästezimmer

Das ideale Package für den Wachau-Süchtigen

Von der an sich nicht breiten Bundesstraße, die von Melk bis Mautern am rechten Donauufer entlang führt, zweigen immer wieder schmale, teils nicht einmal asphaltierte Zufahrten in die Weingärten ab. Sie sind üblicherweise den Weinbauern und ihren kleinen Traktoren vorbehalten. Es ist daher also angeraten, sich zu Fuß dorthin aufzumachen, wenn man wieder einmal das dringende Bedürfnis in sich verspürt, an schmalen Treppen kunstvoll gelegte Steinmauern zu erklimmen, zwischen Weinstöcken die Terrassen entlang zu wandern und die fleißigen Leute im Weingarten durch eine Plauderei von der Arbeit abzuhalten.

 

Zu tun gibt´s da draußen das ganze Jahr etwas, bestätigt auch Stefan Pammer. Er ist Weinbauer in Bacharnsdorf und als solcher rühriger Obmann der Rupertiwinzer (mehr dazu hier). Pammer liebt die Beschäftigung in der freien Natur, wie im Moment das Binden der Reben, eine der ersten Tätigkeiten nach dem Winter. Die Stöcke, an denen er gerade arbeitet, verdienen seine besondere Aufmerksamkeit. Sie sind bald 60 Jahre alt und Garanten für großen Wein, „für den Grünen Veltliner Smaragd“, ergänzt Pammer, „aus kleinen Trauben und damit wenig, aber hochwertigen Ertrag.“ Weitere Qualitätsfaktoren sind die sogenannte „integrierte Produktion“, das Urgestein im Boden und die späte Sonne, die für eine intensive Erwärmung am Abend sorgt.

Allein der Umstand, dass sie diese Seite der Wachau entdeckt haben, weist sie alle bereits als Connaisseurs aus. Aber auch der Kenner darf erstaunt sein, wenn er im Reiche von Steinfeder, Federspiel und Smaragd Rotwein in beachtlicher Qualität vorfindet. Stefan Pammer, er bewirtschaftet das Weingut übrigens gemeinsam mit seiner Frau Karin, weiß um die Bedürfnisse seiner Gäste, zu denen etliche ausgesprochene Rotweinfreaks zählen. Für sie produziert er Blauen Zweigelt sowohl als Klassik, der nach dem Stahltank noch geraume Zeit im alten Holz reifen darf, als auch als Barrique und als Rosé. Pammer: „Unser Sommertraum, frisch, knackig, wie geschaffen für die warme Jahreszeit.“

Scheibental ist der Name dieser Top-Lage, in der Pammer seinen Weingarten namens Berg bewirtschaftet. Andere große Lagen, in denen seine Weintrauben gedeihen, sind die Rieden Poigen und Mitterbirg. An der Mitterbirg schätzt er vor allem die nächtliche Abkühlung, die aus dem Waldviertel durch den gegenüberliegenden Spitzergraben über die Donau herüber streicht. Sie hemmt zu starken Säureabbau und verschafft auch bei später Lese dem Weißwein die für die Wachau so typische Frische und nicht zuletzt Spitzenplatzierungen seiner Weine bei Bewerben wie der AWC in Form von Silber und Gold.

Seit gut 100 Jahren wird in der Familie Pammer Wein gemacht, anfangs noch neben einer kleinen Landwirtschaft. Damals kamen auch die ersten Sommerfrischler. Später nannte man sie Touristen. Heute sind es allesamt gern gesehene Gäste im Hause Pammer, egal ob sie mit dem Rad auf dem mittlerweile mit großem Aufwand fertig gestellten Radweg das rechte Donauufer entlang pedalieren oder sich einfach für ein paar entspannte Tage hier einquartieren, um nach einem Wandertag Wein und Heurigenjause zu genießen und sich am Morgen danach herrlich duftende Marmelade aus Wachauer Marillen auf das knusprige Wachauer-Laibchen zu patzen.

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