Kultur und Weindas beschauliche MagazinJacques-Louis David Die Kämpfe des Diomedes, 1776 © Albertina GÖTTER, HELDEN & VERRÄTER Bilder für zeitlose Konversation
Die Blätter ruhten geschützt in Mappen, wurden aber immer wieder daraus hervorgeholt, feierlich auf den Tisch gebreitet, betrachtet und besprochen. Zur Zeit ihrer Entstehung Ende des 18. Jahrhunderts wusste man sich viel mehr mit den darauf dargestellten Szenen anzufangen als heute. Griechische Mythologie, römische Geschichte oder biblische Themen waren damals den einigermaßen gebildeten Menschen durchaus geläufig. Herzog Albert von Sachsen-Teschen und seine Gemahlin Maria Christina liebten diese Art der Konversation und verbrachten, so wird es überliefert, viele Stunden mit sogenannten Historienbildern. Ihnen stand eine Fülle an diesbezüglichem Anschauungsmaterial zur Verfügung, zumal Albert ein leidenschaftlicher Sammler war. Er kaufte die Kunstwerke direkt in den Ateliers der maîtres modernes und besuchte renommierte Akademieausstellungen. Dabei handelte es sich um Zeichnungen, Studien und Skizzen; durchwegs Arbeiten auf Papier, von denen manche bereits beachtliche Formate aufwiesen.
Es beginnt bei der Bewegung und Pose über die oft kulissenhaft wirkende Landschaft bis zum detailliert ausgeführten Stillleben.
Anhand von aufschlussreichen Wandtexten werden die Besucher durch die Breite des Themas geführt. Überschriften wie „Die Antike als Vorbild“, „Akademie und Akt“ oder „Homer und seine Helden“ laden ein, sich punktuell zu vertiefen, mehr wäre ohnehin bei der gezeigten Fülle nicht möglich. Es sind 80 Bilder, von denen jedes einzelne befragt werden will. Die beigegeben Titel wurden, so sie nicht bekannt waren, nach eingehenden Recherchen von der Kuratorin festgelegt und sind damit der erste Schritt zum Verständnis des Gezeichneten.
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