Kultur und Wein

das beschauliche Magazin


 

Bezirksheimatmuseum Lilienfeld mit Zdarsky-Ski-Museum

Die Geburtsstätte

des alpinen Skilaufes

TV-Kommentatoren sprechen allzu gern von historischen Ski-Ereignissen, tragen Läufer in die Geschichtsbücher ein und wissen noch ganz genau, wann wer wo Bedeutendes im Skisport geleistet hat. Einen Namen vermisst man dabei aber bis heute. Mathias Zdarsky (1856-1940), den Begründer des alpinen Skisports. Um mehr über diesen bemerkenswerten Mann und seine Verdienste um einen Breitensport unserer Tage zu erfahren, muss man sich nach Lilienfeld verfügen. Im Bezirksheimatmuseum wird sein Erbe gehütet, nach Kräften gefördert und mit großer Begeisterung an die Besucher weitergegeben.

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Was könnte dazu besser passen als die Sonderausstellung 2011: 100 Jahre Bienenzuchtverein Lilienfeld. Ein ganzer Raum des Museums, das übrigens in einem malerischen Turm an der Traisen untergebracht ist, wird Bienenstöcken, Honigschleudern, aufschlussreichen Schautafeln über die Arbeit der Bienen und sogar einem (wohl verglasten) Schaustock gewidmet sein. Bestückt wird die kleine Schau von den Imkern selbst, die ihre gemeinsam mit den Bienen erzeugten Produkte zum Verkosten und als natürliches Souvenir aus Lilienfeld zum Kauf anbieten.

Heinz Eppensteiner ist einer der Verantwortlichen des Museums und erklärter Zdarsky-Jünger. Er schildert detailliert den ersten Torlauf der Skigeschichte, ganz als ob er dabei gewesen wäre. Am 19. März 1905 hatte Mathias Zdarsky auf dem Muckenkogel bei Lilienfeld, weiß Eppensteiner, der sich wie kaum ein anderer in diese Materie vertieft hat und nicht nur die Art des Schwunges und Stockeinsatzes, sondern sogar das Gewicht der Rucksäcke, die dabei von den einzelnen Läufern mitgeführt werden mussten, erklären kann. Ein Film im kleinen „Museumskino“ rundet schließlich das Wissen um dieses in seiner Art äußert seltsame und nicht nur in seiner Zeit zu Unrecht verkannte Universalgenie ab.

 

 

Begleitend zum Andenken an Zdarsky wird die Entwicklung des Skilaufs von ihren vorgeschichtlichen Anfängen bis herauf zu den Ski-Stars unserer Tage mit ihren originalen Brettln auf der Straße der Sieger vorgestellt. Dazu kommt eine ausführliche heimatkundliche Schau, in der sich der Bezirk Lilienfeld von seinen verschiedenen Seiten präsentiert. Mineralien und Fossilien, Silber- und Kohlebergbau, die Anfänge der Industrie, die im Traisental speziell in der Eisenbranche eine bedeutende Rolle gespielt hat, und die durchwegs noch intakte Natur dieses wohl waldreichsten Bezirkes Österreichs mit seltenen Orchideen, Käfern und Schmetterlingen.

 

Von der Quelle bis zur Mündung: Traisentaler Weinfrühling

Der Lilienfelder 2011

Nein, der Lilienfelder 2011 ist weder eine neue Weinsorte noch ein sehr früher Jahrgang. Er ist vielmehr das Ergebnis einer Kür aus den Weinen der besten Winzer des Traisentales. Ausgewählt werden ein Weißer, genauer gesagt ein Grüner Veltliner DAC, und ein Rotwein. Die letzte Entscheidung wird in der Stadt Lilienfeld getroffen, eben dort, wo dieser Wein als Aushängeschild für das Traisental hochwerten Gästen kredenzt wird.

 

 

Verkündet wurde das mit Spannung erwartete Ergebnis der Wahl am 16. April im Cellarium des Stiftes Lilienfeld, im Rahmen des Traisentaler Weinfrühlings. Organisator ist Karl Knittl, ein erklärter Weinfreund. Seit Jahren bringt er bei diesem Fest das Untere mit dem Oberen Traisental in trinkfreudige Verbindung. „Unten wächst der Wein“, so Knittl, „und oben wird er ´trunken.“ Die beiden Urkunden, die den Siegern überreicht werden sollen, hat er bereit gelegt. And the Winner is...

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l.g.o.: Stift Lilienfeld mit Spitzbrand

r.o.: Modenschau beim Lilienfelder Weinfrühling

r.: Urkundenüberreichung an Marianne und Herbert Weissinger

l.o.l.: Die Siegerweine

l.o.r.: Karl Knittl, Organisator des Lilienfelder Weinfrühlings

u.: Mitglieder der Stadtkapelle Lilienfeld sorgten für die musikalische Umrahmung

u.qu.: Geistlicher Segen für den Traisentaler Wein und Impressionen

Einen Moment Geduld! Bevor die Gewinner des begehrten Titels die Urkunden abholen konnten, hieß Bürgermeister Herbert Schrittwieser die Gäste willkommen, eine trachtige Modeschau mit in jeder Beziehung sehenswerten Modellen (Getragenes wie Trägerinnen gleichermaßen) fegte durch die alten Gewölbe und von der hochwürdigen Stiftsgeistlichkeit wurde der Wein aller teilnehmenden Winzer gesegnet.

 

 

Erst dann war es so weit. Aufgerufen wurden, nein, wurde nur ein Weingut. Beide Titel, Weiß wie Rot, gingen nach Inzersdorf ob der Traisen an den Winzerhof Weissinger; im weißen Fach mit dem Grüner Veltliner 2010 Traisental DAC, Riede Rafasetzen, und bei Rot mit dem Zweigelt Selektion 2009, Riede Feldsetzen. (Mehr zum Winzerhof Weissinger unten...)

Der Rest des Abends bestätigte ausgiebig die launige Annahme von Karl Knittl, dass unten bestens produziert und oben noch besser getrunken wird. Präsentiert wurden ein beachtlicher neuer Jahrgang des Traisental DAC und ausgezeichnete Rotweine; so lange, bis sich auch die letzten Gäste aus dem Stift verabschiedeten, um den Rückweg über eine sonderlich schwankende Traisenbrücke anzutreten.

 

Winzerhof Weissinger ist ein Jahr lang Lilienfelder

Frischer Wind im Traisental

So schnell kann´s gehen und schon ist man ein Lilienfelder. Es braucht dazu ganz einfach nur den besten Wein im Traisental. Herbert Weissinger hat heuer den beeindruckenden Beweis geliefert, dass ein Weingut auch in beiden Farben erstklassig sein kann und hat den Lilienfelder sowohl mit einem Weißen (Grüner Veltliner 2010 Traisental DAC, Riede Rafasetzen) als auch mit dem Zweigelt Selektion 2009, Riede Feldsetzen in Rot für sich entschieden (mehr zur Kür des Liliefelder oben...).

Von Bürgermeister Herbert Schrittwieder zu Lilienfeldern ernannt:

Marianne u. Herbert Weissinger

Sein Winzerhof liegt ein gutes Stück flussabwärts an der Traisen, in Inzersdorf, mit direktem Blick auf die Stiftskirche Herzogenburg. Dahinter steigt sanft der Theyern auf, als Einladung nach einem Heurigenbesuch in seinem Winzerhof einen Gipfelsturm zum Ausdampfen anzutreten.

 

 

Bei dieser entspannenden Wanderung durch die Weingärten kann man sich unmittelbar davon vergewissern, dass dort nicht zuletzt durch schonende und ökologisch verträgliche Bearbeitung Trauben von höchster Qualität gedeihen. „Für mich ist die Verbindung der traditionellen und modernen Betriebsführung eine Aufgabe“, lautet das Credo von Herbert Weissinger, der auf diesem Weg nicht nur die Lilienfelder, sondern unter anderem auch die Jury der AWC überzeugt hat und bei diesem internationalen Wettbewerb bereits Gold und mehrfach Silber abgeräumt hat.

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