Kultur und Wein

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Macht Lust aufs Traisental: Winzerhaus Hans Schöller

Verlockende Vielfalt an Sorten und Ideen

Pension Schöller, man kennt sie, allerdings nur von der Bühne. In Wagram bei Traismauer gibt es sie tatsächlich, diese Pension mit dem bekannten Namen. Man sollte sie in Anspruch nehmen, wenn man mit dem Auto angereist ist, um sich durch die gezählten 25 Weinsorten des Winzerhauses Hans Schöller durchzukosten. In all der Vielfalt steht dem Winzer Hans Schöller selber der Grüne Veltliner dem Herzen am nächsten – kein Wunder, schließlich ist im Traisental, dem kleinsten und jüngsten Weinbaugebiet Österreichs, der Grüne Veltliner die Leitsorte.

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Panorama: Blick vom Wetterkreuzberg auf das Traisental

l.g.o.: Kunstvoll gestaltete Etiketten

l.o.: Hans Schöller liefert das Picknick direkt in den Weingarten

l.u.: Heurigen-Schmankerl aus dem Picknick-Korb

r.o.: Grete Schöller beim schwungvollen Service

r.: Sonderabfüllungen in handbemalten Flaschen Leiste: Hans Schöller

„Man soll das machen, was einem Spaß macht“, ist die Philosophie von Hans Schöller, oder besser gesagt, das Motto der gesamten Familie. Dazu gehört die Arbeit im Weingarten und im Keller genauso wie in der Heurigenschank, den Hans und seine Frau Grete mit viel Humor und Freundlichkeit abwickeln. Wenn dazwischen noch Zeit bleibt, dann stellt Grete kunstvolle Geschenke her. Sie bemalt Magnumflaschen mit Blumenmotiven. Tochter Nadine hat das künstlerische Talent von Mama geerbt und entwirft Etiketten, unter anderem für den Nadine-Wein, der in schöner Familientradition am 10. November, also am Geburtstag von Nadine gelesen wird.

 

Von seinen höher gelegenen Weingärten aus erkennt man die Silhouette von Stift Herzogenburg. Den Gästen empfiehlt Hans Schöller den Besuch der Jubiläumsausstellung. Anlässlich 900 Jahre Chorherrenstift Herzogenburg wurden dafür heuer sonst unzugängliche Teile des Klosters geöffnet.

Freilich gibt es noch unzählige weitere Gründe, um sich in der Pension Schöller für ein paar entspannte Ferientage einzuquartieren; zum Beispiel Wandern durch Kellergassen und tiefe Hohlwege zur Aussichtswarte namens „Korkenzieher“ oder zur Wetterkreuzkirche, einem markanten und zugleich mystischen Wahrzeichen des Traisentales, pilgern auf dem neuen Radweg nach Maria Zell, das Urzeitmuseum im Nachbarort Nussdorf besuchen oder aber ganz entspannt auf der aussichtsreichen Lössterrasse oberhalb des Heurigen ein Picknick genießen, mit erlesenen Schmankerln, die Frau Grete Schöller vorsorglich in einem feinen Korb verpackt hat.

 

Den Wein dazu sucht man sich selbst aus oder besser noch, man lässt sich vom Winzer persönlich beraten. Hans Schöller ist nicht nur anerkannter Weinmacher mit einem Dauerabo im österreichischen Weinsalon, sondern auch erfahrener Verkoster. Im Rahmen von diversen Kostkommissionen ist sein Sensorium mitentscheidend über Landes- oder Gebietssieger. Den eigenen Betrieb hat er zu 100% auf Wein spezialisiert, den er am liebsten direkt ab Hof oder in seinem Heurigen verkauft.

Dabei erzählt der Winzer gerne die Geschichte, als im Zuge von Fernsehaufnahmen Propst Maximilian Fürnsinn bei ihm zu Gast war. In der Küche des Heurigenlokales bereitete der Prälat höchstpersönlich einen gottvollen Schweinsbraten zu und delektierte sich an einem ausgesprochen resch ausgebauten Weißen – wobei Schöller umgehend betont, dass ein Wein mit so viel Säure keineswegs nur Freunde findet und eigens für den Propst produziert wird, mit dem er schon über Jahre freundschaftlich verbunden und gemeinsam für das Gedeihen der „Regio Tragisana“ im Einsatz ist.

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